Toskana Tag 2

Distanz

126 Kilometer

Höhenmeter

1.079 Meter

Tag Zwei, 17.07.2012

Lavamünd – Villach, 126 km, Netto- Fahrzeit  6:54 Std.

Im Drautal zuerst bis zum Liaunig Museum, das aber geschlossen ist (meines Wissens nur gegen Voranmeldung zu besichtigen). Imposant, wie der Baukörper aus dem Hang in die Landschaft ragt, wie ein überdimensionaler Wurm, der seinen Kopf neugierig über den Hang hinausreckt. Vor dem Eingangsbereich gibt es einige große Skulpturen, darunter eine aus angerostetem Stahl, in der ich, je nach Perspektive, einen Elefanten oder einen Vogel erkenne.

Gemächlich geht es auf dem gut ausgeschilderten Drau-Radweg weiter, Asphalt und Schotter halten sich die Waage. Immer wieder Fotostopps, z.B. in Neuhaus mit gotischer Wehrkirche oder bei einem Sonnenblumenfeld.

Auf der Santa Lucia Hängebrücke bemerke ich, dass ich am Hinterrad einen „Patschen“ habe.  Am anderen Ufer gibt es einen Rastplatz, wo ich ihn bequem im Schatten flicken kann, denn es ist heiß. Ich hege schon die schlimmsten Befürchtungen, was mich bezüglich der Pannenanfälligkeit der Reifen noch erwarten wird, in Wirklichkeit wird das der einzige „Platte“ auf dieser Reise bleiben.

Weiterfahrt, am Fußgängersteig der Jauntal Eisenbahnbrücke über die Drau, die viel Wasser führt und sehr braun ist. Es ist heiß, ich habe Durst und Hunger, aber ich finde direkt an der Strecke keine Labestation, möchte die Strecke aber nicht verlassen. Bei einem Wegweiser zu einer Mostschenke bremse ich abrupt, um vielleicht doch einen kleinen Umweg in Kauf zu nehmen. Dabei ist mir das Rad umgefallen, leider bin ich noch drauf gesessen, da ich nicht rechtzeitig aus den Pedalen kam. Es ist nichts passiert, außer dass die Lenkertasche dem nicht Stand gehalten hat und alle vier Nieten, mit denen sie an der Halterung befestigt war, gerissen sind. Auch wenn sie, u.a. mit meiner Spiegelreflexkamera, gut befüllt war, eindeutig eine konstruktive Schwachstelle. Ich habe gleich Alfred Bacher bei Gigasport Villach angerufen, mich versichert, dass die gleiche Tasche lagernd ist und meinen Besuch angekündigt. Bald danach habe ich doch am Weg eine Raststation gefunden, mich mit einer ausgezeichneten Sulz und ausreichend Flüssigkeit gelabt und frisch gestärkt auf den letzten 40 Kilometern den Wettlauf gegen die Zeit aufgenommen, denn das Geschäft schließt um 18:30 Uhr. Um 18:19 Uhr bin ich in der Filiale und tausche die Tasche.

Anschließend fahre ich zu meinem Bruder Franz in die Wohnung, die in einem schönen Haus am Stadtpark liegt. Jause und Bier, später bekommt Franz Besuch von einem Bekannten, wir unterhalten uns gut und trinken Rotwein. Nachdem der Besuch weg ist, rückt Franz noch eine kleine Flasche russischen Wodkas heraus, die auch noch daran glauben muss. So ein Besuch muss schließlich gebührend gefeiert werden.