Venedig - Genua Tag 3

Distanz

88 Kilometer

Höhenmeter

215 Meter

Tag drei, Dienstag, 26.8.2014

Mantova – Parma, 88 Km, 4:46 Std. Netto-Fahrzeit

Zuerst nette Fahrt Richtung SW „über die Dörfer“, viel Landwirtschaft. Längere Strecken entlang von Bewässerungskanälen, in deren Wasser ich nicht fallen möchte: schmutzig-grün und nicht sehr appetitlich. In der Nähe des Po viele schnellwachsende Nutzwälder, wohl Pappeln, die Bäume in Reih und Glied gesetzt. Auf einer elendslangen Brücke überqueren wir den Po und machen Mittagspause in Brescello, der Heimat von Don Camillo und Peppone (der Film wurde hier gedreht). Kaum am Hauptplatz angekommen, versucht eine junge Asiatin, vermutlich Chinesin, etwas aufdringlich uns in ihr Lokal zu locken (in das wir eigentlich ohnehin gehen wollten). Daraufhin sind wir zum Nachbarn, wo wir einen italienischen Kellner sahen. Das Café selbst  gehört aber offensichtlich auch Chinesen, also g’hupft wie g‘sprungen….

Von Brescello Richtung NW über Mezzani bis zum kleinen Fluss Parma. Unterwegs sehen wir ein Schild, das bis Parma 18 Km anzeigt, aber so billig geben wir es nicht, es sollen schon noch mindestens 40 Km sein! Bei Colorno fahren wir auf den Damm der Parma, die sich in vielen Windungen nach Süden schlängelt. Das Ufer ist stark bewachsen, sodass man kaum einmal einen Blick auf das Wasser erhascht. Leider ist die Strecke landschaftlich nicht so schön, wie wir das auf Grund des gewundenen Wasserlaufes erwartet hatten: Auf der einen Seite Ufergebüsch, auf der anderen große Felder mit Mais etc., auf einem riesigen Feld ist die Melonenernte noch in Gang. Das Vorwärtskommen ist deutlich anstrengender als am Asphalt: Feldwegcharakter, manchmal mehr Schotter, oft nur Graspiste. Wir passieren eine eingezäunte Schafherde, zwei Mal aber auch umherziehende Schaf- bzw. Ziegenherden, die jeweils von Schwarzafrikanern als Hirten begleitet werden. Etwa 10 Km vor Parma verlassen wir den Damm wieder. Einerseits ist er plötzlich nicht mehr gemäht, andererseits müssen wir ohnehin einen Weg auf die andere Seite der Autobahn finden.

Die Einfahrt nach Parma ist von vielen Baustellen gekennzeichnet. Im „Windschatten“ einer jungen einheimischen Radfahrerin schaffen wir es bravourös, oft auf Gehsteige ausweichend….

Das „Hotel Torino“ ist ein einfaches 3* Haus, aber sehr zentral gelegen. Vor dem Abendessen ist noch Zeit für einen Altstadtbummel, zum Abendessen folgen wir einem Tipp des Hotelportiers: „Trattoria Corrieri“ in der Via Conservatorio. Riesengroß, aber flott und sehr gut, fast „perfetto“, um das Lieblingswort unserer Kellnerin zu verwenden. Als ersten Gang (ausreichend) Schinken für zwei und Parmigiano, dazu statt des Brotes Torta Fritta, eine Art frittierter Plunder aus Pizzateig. Danach Vitello Tonnato und  Melanzani alla Parmigiana, 1 Tiramisu, 1 Bier, ½ l Wein, Wasser, 2 Café für 57,50 Euro – mehr als fair.